Samstag, 29. Juli 2017

Berliner Fliesen in alten Hausfluren

Berliner Hausflure können trist sein oder auch überraschende Schätze zeigen. Meistens sind die Türen verschlossen und was sich dahinter verbirgt bleibt vor den Blicken der Passanten verschlossen. Manchmal hat man jedoch Glück. Dann entdeckt man unerwartet schöne Fliesen im Jugendstil und freut sich, wenn sich die Tür nicht gleich wieder schließt. Leider habe ich schon öfter mit häßlicher Lackfarbe überstrichene Relieffliesen betrauert oder solche, die mit Graffitischmierereien "verziert" wurden. Um so mehr freut es mich, wenn ich einige gut erhaltene Exemplare fotografieren kann.

Die folgenden Fotos stammen von Hausfluren in der Gubener Straße in Berlin. Es sind sowohl Wand- als auch Bodenfliesen.







Montag, 13. April 2015

Bildband "Azulejos in Portugal"

In diesen Bildband schaue ich immer wieder gerne rein. Er enthält wunderschöne Fotos von Azulejos verschiedener Art. Die meisten stammen aus Palästen, Gärten und Herrenhäusern. Das Buch zeigt aber auch einige moderne Abbildungen. Vor allem ist der einführende Textteil, Seite 11 bis 54, sehr informativ. Hier geht es um die Geschichte der Fliesen, um Dekor, Niederländer als Vorbild, barocke Zeit und auch um Herstellungsvarianten und berühmte Künstler. Wer glaubt, dass Fliesenkunst eine Kunst vergangener Zeiten ist, wird eines besseren belehrt. Insgesamt ist der Bildband seinen Preis wert, wenn man Azulejos liebt und mehr über deren Kunst wissen möchte.

Azulejos in Portugal

Fliesendekor in Palästen, Gärten und Kirchen

Rioletta Sabo und Jorge Nuno Falcato
Aufnahmen von Nicolas Lemaire

Firmer Verlag München 1998 - 215 Seiten
Format: 30,5 x 23 Zentimeter - hochwertiges Glanzpapier

Montag, 16. März 2015

Azulejos und Jungendstil - der Begriff erklärt

Rua da Senhora do Monte - Lissabon
Fliesen im Jugendstil gibt es in ganz Europa zu bewundern. Die Fotos zeigen ein Beispiel an einem schmalen Haus in Lissabon.
Zum Begriff Jugendstil

Als Jugendstil bezeichnet man eine Bewegung, welche die Zeit zum Ende des 19. Jahrhunderts in allen Lebensbereichen durchdrang. Diese Zeit ist durch ein nie gekannten Ausmaß an technischen Neuerungen geprägt. Die Kunst erstickte im Gegensatz dazu an außerordentlich repräsentativen und pompösen  Elementen. Von diesem neobarocken Stil waren Architektur und Bildende Kunst übersättigt. Die Künstler strebten nach einem neuen Stil und wandten sich von der Nachahmung überlieferter historischer Formen ab. Sie suchten nach einer Kunst, die der schnellen Entwicklung der Zeit entsprach und Leichtigkeit wiederspiegelte. Zugleich sollte sie für alle Dinge des täglichen Lebens anwendbar und erschwinglich sein. Es entstand ein dekorativer Stil, der sich in seiner Formfindung an der Natur und speziell an der Pflanze orientierte.
Diese Entwicklung vollzog sich in mehreren Ländern gleichzeitig. Daraus ergaben sich verschiedenen Bezeichnungen für diesen Stil. In Deutschland spricht man vom Jugendstil, in Östereich von Sezession, in Frankreich heißt es Art Nouveau und in Italien  Stile floreale. Auch der Begriff fin de siècle ist in Frankreich gebräuchlich. 

Die Entstehung des Jugendstils


Die Industrielle Revolution brachte Hilfsmittel hervor, die es erlaubte Dinge in Serie und großer Menge zu produzieren. Als erstes kritisierte der Engländer William Morris (1843 bis 1896) den damit verbundenen Verlust an Ästehik durch die Mechanisierung. Er vermisste die Zeiten, in denen noch jeder Handwerker ein Künstler war. Morris begann sich wieder mit dem mittelalterlichen Formenkanon zu beschäftigen. Ebenso zog er das Studium der Natur heran und trat dafür ein, Kunsthandwerker als Künstler zu betrachten. Seine Ideen wurden schnell aufgegriffen. Es entwickelte sich  nicht nur ein neuer Dekorationsstil, sondern eine ganze Bewegung. „Ästhetisierung des Lebens“ war ihr Slogan. Zuerst zeigte sich der neue Stil in der Druckgrafik und einer ornamentalen Buchgestaltung. Später durchdrang die Ornamentik des Jugendstils alle Objekte des Lebens. Um Kunst der Fliesen machte der Jugendstil keinen Bogen.


Sonntag, 15. März 2015

Dienstag, 10. Februar 2015

Blau-weißes Azulejosbild in der Rua dos Remédios Alfama Lissabon

Es ist wieder eines von vielen Fliesenbildern, in blau-weiß gehalten. Fotografiert in der Alfama, dem ältesten Stadtviertel Lissabons (Link zu Google-Maps).

Anno 1749 - ob diese Azulejos wirklich so alt sind?

Handgemalte Azulejos - Künstler der Gegenwart

Auch heute werden in Portugal noch Azulejos per Hand hergestellt und bemalt.

Bei einem Bummel durch die Alfama entdeckten wir die kleine Werkstadt (oder Ladengeschäft) von Elisabete Silva und Dina Nunes. Es ist ein winziger Raum, aber die Künstlerin (siehe Foto) sitzt darin und arbeitet an ihren Azulejos. Draußen stand "Nicht fotografieren". Ich habe sie gefragt und durfte dann ein Foto machen.

Anschrift (Google-Maps): Calçadinha da Figueira 23, 1100 - 239 Lisbon, Portugal

Telefon: 938 45/ 518 - 964956842

Google-Maps zeigt es nicht ganz genau. Wenn man von der Kirche S. Miguel die
Escadinhas São Miguel nach oben läuft zum Miradouro Santa Luzia kommt an dem kleinen Laden vorbei. 




Beim googeln nach den Namen (eine Internetseite gibt es leider nicht) auf folgendes Video gestoßen:

http://www.guiadacidade.pt/pt/e/ceramica-elizabete-silva-dina-nunes-25520